Viel Zeit und Koordination investierten die Verantwortlichen bereits Monate im Voraus in die Organisation des Zeltlagers. Die Mühe hat sich sehr gelohnt. Die rund 60 Teilnehmer genossen die gemeinsamen Tage in Windheim, erkundeten schöne Ziele in der Umgebung und schlossen neue Freundschaften. Nach der offiziellen Eröffnung und Begrüßung durch Schirmherrn und Bürgermeister von Hafenlohr, Thorsten Schwab, Mdl, startete die Mannschaft in den Kletterwald nach Heigenbrücken. Beim Bezwingen der verschiedenen Kletterparcours war Mut und Teamgeist gefragt, die Gruppe wuchs schnell zusammen. So gab es gleich Gesprächsstoff für den ersten Lagerfeuer Abend und die Sprachbarrieren waren schnell überwunden. Für den nächsten Tag stand ein soziales Projekt mit Workcamp Charakter an. Gemeinsam mit der Forstverwaltung errichteten die Jugendlichen im Wald in der Nähe des Zeltplatzes ein Biotop. Zuerst sammelten sie Steine und Totholz, um diese an einer geeigneten Stelle auf zu schichten. So entstand ein Lebensraum, in dem Insekten und Kleinstlebewesen einen willkommenen Rückzugsort finden. Im Anschluss besichtigen die französischen Jugendlichen den THW Ortsverband Marktheidenfeld und informierten sich über die Aufgaben des THW. Eine Stadtbesichtigung in Würzburg, mit Besuch der Residenz und anschließendem Besuch bei der Bereitschaftspolizei füllte den nächsten Ferientag. Nach den ersten drei Tagen mit vollem Programm, genossen alle das Lagerleben und eine Abkühlung im Lengfurter Waldbad. Für das Wochenende war die Besichtigung von Burg und Stadt Wertheim angesagt. Am Sonntag stand ein Besuch in der Gedenkstätte Point Alpha in der Rhön auf dem Programm. Die Gedenkstätte Point Alpha ist ein unvergleichbares Zeitzeugnis der Geschichte. Point Alpha war bis 1989 einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US Streitkräfte in Europa. Hier standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt vier Jahrzehnte lang Auge in Auge gegenüber. Der authentische Ort zeigt, die Konfrontation der beiden Machtblöcke, den Aufbau der Grenzanlagen, die militärischen Abläufe und das Leben an und mit der Grenze aus der Sicht der Bevölkerung. Eindrucksvoll erfuhren die Jugendlichen hier, dass es sich lohnt für ein Europa in Frieden und Freiheit ein zu stehen. Das Thema begleitete die Teilnehmer auch beim anschließenden Besuch der Sommerrodelbahn und abends am Lagerfeuer. Viel Spaß brachte die Erkundung der Stadt Aschaffenburg im Rahmen einer Mister X Jagd. Die THW Jugend Aschaffenburg hatte die Jagd vorbereitet. Die Teams verständigten sich über Funk, konnten zwei „Taxifahrten“ und das öffentliche Busnetz nutzen und Mister X am Ende erfolgreich festsetzten.
Zum Ausklang des fast zweiwöchigen Zeltlagers, genoss die Mannschaft eine fröhliche Paddeltour auf der Saale. Am letzten Programmtag besichtigte die Gruppe einen NATO Führungs- und Kommunikationsbunker aus dem kalten Krieg in Lengfurt. Der Tag endete mit einer Diskussionsrunde zu den Themen. „wird die EU noch benötigt oder ist sie ein Auslaufmodell“ und „Vorurteile und ihre Auswirkungen anhand des Point Alpha Besuches“. Zum Thema EU kamen die Jugendlichen zum Schluss, dass die EU in Sachen Zusammenhalt, Integration und Umweltschutz mehr Mut zeigen sollte und es den Anschein hat, dass alle Entscheidungen sehr zögerlich getroffen werden. Schade fand die Jugend, dass häufig nur die Probleme in den Vordergrund gestellt werden und selten im Gedächtnis ist welche Vorteile uns ein Leben in der Europäischen Gemeinschaft bietet. Viele Freundschaften waren zwischen den Franzosen und den Deutschen in den Ferientagen entstanden und die Verabschiedung voneinander viel leichter, durch das Versprechen, den Austausch bei zu behalten. Gefördert wurde die Jugendbegegnung von Bezirk und Bezirksjugendring Unterfranken, der THW Jugend e.V., der THW-Jugend Bayern im Rahmen des Projektes: "Vielfalt in Bayern - wir bauen Brücken", welches Bestandteil von "ZiT Zusammenhalt durch Teilhabe" des Bundesinnenministerium des Inneren ist. Unterstützt durch die Förderung haben die Organisatoren des Jugendaustausches mit ihrem hohen persönlichen Engagement, ein sehr gelungenes Ferienprogramm auf die Beine gestellt. Ein besonderes Lob verdient hier, die Küchenmannschaft, die vor Ort in Windheim alle Mahlzeiten frisch zubereitet hat. Alle Teilnehmer packten mit an beim Küchendienst und trugen ihren Teil zum vollen Erfolg des Zeltlagers mit bei.