Bei dieser Übung ging es jedoch ausnahmsweise nicht um Pumpen. Wer schwer arbeitet braucht auch einen Platz zum Schlafen und ein Dach über dem Kopf. Daher stand dieses Wochenende ganz unter der Überschrift Campbau, denn oft begeben sich die Helfer in Gegenden, in denen die vorhandene Infrastruktur komplett zerstört ist. Aus diesem Grund sieht das Konzept vor, dass das so genannte „Camp 15“ mitgeführt wird. Hierbei handelt es sich um eine komplette Campbau-Ausstattung für 15 Personen. Das Camp besteht aus Schlaf- Küchen- und Sanitärbereich. Alles, was für einen unabhängigen Betrieb über mindestens vier Tage hinweg benötigt wird – vom Feldbett bis zu den Sanitäreinrichtungen – ist in Aluminiumkisten auf Paletten verlastet und wird zentral im Zentrum für Auslandslogistik (ZAL) des THW vorgehalten und im Einsatzfall bereitgestellt.
Da sich das Material zum Teil etwas von den im THW üblichen Gegenständen unterscheidet, wurde für die Auslandseinheiten nun ein Leitfaden entwickelt, nach dem einheitlich ausgebildet werden soll. Dieser kam am Wochenende zum ersten Mal zum Einsatz.
Nachdem alle Zelte standen und fertig ausgerüstet waren ging es um die Technik, die im Camp 15 mitgeliefert wird. Neben Beleuchtung, Zeltheizungen und feldmäßigen Sanitäreinrichtungen stand ein Heißwasser-Generator im Fokus. Mit Strom und Dieselkraftstoff wird Wasser auf bis zu 80 Grad Celsius erhitzt, so dass es sowohl – in etwas kälterer Einstellung - für die Duschen, als auch für die Reinigung in der Küche verwendet werden kann.
Bei all diesen Punkten muss man bedenken, dass erwartet wird, dass die Einheit bis zu vier Tage autark und auf sich alleine gestellt funktioniert.
Wie immer galt auch bei dieser Übung: Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz. Da die Camp-Ausstattung zentral im Zentrum für Auslandslogistik (ZAL) vorgehalten wird, war es enorm wichtig, dass die gesamte Ausstattung nach Übungsende wieder getrocknet, gereinigt und penibel sortiert wurde. Schließlich musste man damit rechnen, dass sie schon am nächsten Tag in irgendeinem Krisengebiet benötigt werden könnte.
Andreas Theobald/ Mediateam Bayern