Am Vormittag wurden die übenden Einheiten zu einem Haus in Gemünden alarmiert: „verletzte Personen im Haus nach Verpuffung.“ Ein Trupp des THW führte die erste Erkundung durch. Türen und Fenster im Erdgeschoss waren unpassierbar. Die Helfer/innen konnten das Haus nur über Leitern im ersten Stock betreten. Ein Sanitätsteam des BRK kam hinzu um die Sichtung und Einteilung der Verletzten zu übernehmen. Sieben verletzte Personen wurden gefunden. Drei Leichtverletzte stiegen nach Erstversorgung durchs BRK mit Hilfe eines THW Helfers über eine Leiter ab. Vier Schwerverletzte wurden per Leiterhebel vom Balkon des ersten Stockes abgeseilt und an die Verletzten Sammelstelle des BRK übergeben. Nach dem ersten Durchlauf der Rettungsaktionen wurden in einer gemeinsamen Besprechung Abläufe optimiert. Im Anschluss fand ein zweiter Durchlauf der Aktionen statt, um die Verzahnung der Arbeitsabläufe zwischen BRK und THW zu festigen. Zur Stärkung wurde die gesamte Mannschaft in der THW-Unterkunft zum Mittagessen verpflegt.
Am Nachmittag ging es für die Einheiten in den Wald oberhalb von Wombach. Übungsannahme war: Vier Waldarbeiter wurden von einem plötzlich auftretenden Sturm mit heftigen Windböen überrascht und durch herabfallende Äste und Bäume schwer verletzt. Nach Erkundung der Lage durch einen Trupp vom THW wurde die Rettung der vier Personen aus dem unwegsamen Gelände in die Wege geleitet. Die Sanitäter/innen übernahmen die Erstversorgung der lebensgefährlich verletzten Personen. Nach Prüfung der Vitalfunktionen trafen die Ersthelfer lebensrettende Sofortmaßnahmen wie stabile Seitenlage und stillen von Blutungen. Zwei Verletzte hatten sich mit der Axt Finger abgetrennt, dies erforderte eine besondere Versorgung. Um die verunfallten Arbeiter möglichst schonend aus dem abschüssigen Gelände zu transportierten, baute die THW-Mannschaft eine Seilbahn auf. Beim BRK kam zur schonenden Lagerung und Transport der Verunglückten das Spineboard und die Schaufeltrage mit Vakuummatratze zum Einsatz. Die Patienten wurden aus ihrer misslichen Lage befreit und aus dem abschüssigen Gelände zur Verletztensammelstelle transportiert. Die Rettung forderte Material und Mannschafft, das Arbeiten ging Hand in Hand. Der gemeinsame Übungstag war für BRK und THW ein Gewinn. Die Achtsamkeit für die Arbeitsweise und den Fokus der anderen Organisation wurde geschärft, strategische Einsatzabläufe geübt und gefestigt. Ein gemeinsamer Grillabend mit kameradschaftlichem Beisammensein rundete den Übungstag ab.