Seit November 2013 unterstützt das THW den Auf- und Ausbau mehrerer Flüchtlings- und Transitcamps in Kurdistan. Das THW arbeitet vor Ort mit der kurdischen Regionalregierung, verschiedenen UN- und internationalen Nichtregierungsorganisationen zusammen. Die Bankfachwirtin (B.A.) Kathrin Hock war als Financial Administrator eingesetzt. Zu ihren vielfältigen Aufgaben gehörten neben der Prüfung der Abrechnungsreife und Zahlung verschiedener Bauprojekte, die Personalabrechnungen für lokale THW Mitarbeiter sowie für Daily Worker aus den Camps, für die das THW in Kurdistan verantwortlich ist. Das sind Flüchtlinge, die im Rahmen des „Cash for Work Programmes“ in den Camps arbeiten. Sie können sich durch das Cash for Work Programm ein eigenes Einkommen verdienen. Sie übernehmen beispielsweise einfache Reparaturen, kleinere Baumaßnahmen, sind für die Reinigung der Latrinen zuständig oder arbeiten als Garbage Collector (Müllabfuhr). Sie werden von THW Helferinnen und Helfern für diese Aufgaben geschult und bilden sogenannte „Maintenance and Repair CMR Teams. “ So können sie sich selbst um Reparatur und Wartung der Infrastruktur in den Camps kümmern. Die Anlagen der Camps werden gem. UN-Standards erbaut und haben den Charakter einer eigenen kleinen Stadt mit Schule, Moschee, Gemeinschaftsgebäuden und eigener Lebensmittelversorgung. Den hautnahen Aufenthalt in einem Flüchtlingslager empfindet Kathrin als sehr beeindruckend und motivierend für die Helfer, er zeigt, dass der persönliche Einsatz direkt den Flüchtlingen zu Gute kommt.
Kathrin Hock wohnte in Erbil in einem bewachten Compound, in dem auch die Büros untergebracht sind. Für einen Bankbesuch muss Kathrin Hock 2 bis 3 Stunden Zeit einplanen. Die Abläufe in der Bank unterscheiden sich von unseren gewohnten: der Servicegedanke ist völlig anders als in Deutschland z. B gibt es verschiedene Zuständigkeitsbereiche mit eigenen Wartenummern, für jede Serviceeinheit ist eine eigene Nummer zu ziehen. Ihren Kontakt zur Bevölkerung vor Ort beschreibt Kathrin als sehr positiv, die Menschen begegnen ihr offen, gastfreundlich und hilfsbereit. Die Versorgungslage in Erbil ist gut. Unter der Woche werden sie von der Kantine im Compound mit versorgt, am Wochenende wird gemeinsam gekocht. Für die lokalen, syrischen und deutschen THW Mitarbeiter im Nordirak fand ein Workshop anlässlich der Beendigung der einzelnen Projekte mit anschließendem weihnachtlichem Essen statt, den Kathrin Hock mitorganisiert hat. Die letzten 10 Tage ihres Einsatzes waren sehr arbeitsreich. Viele Projekteabschlüsse und Jahresabrechnungen standen an. Um dem gerecht zu werden wurde in 16 -18 Stundenschichten tatkräftig angepackt. Am Mittwoch vor Weihnachten hat sie ihre Heimreise nach Deutschland angetreten. Zu Hause angekommen freut sie sich auf die neugeschätzte, für uns übliche, Bewegungsfreiheit, ein zuverlässiges staatliches Stromnetz und auf die Feiertage im Kreise der Familie.