Samstagmorgen, Unterrichtsraum. Schirrmeister Achim Kreutz gibt den Marschbefehl an die anwesenden Kraftfahrer aus. Der THW-Ortsverband Lohr veranstaltet regelmäßig Übungen und Ausbildungen zusammen mit der Deutschen Bahn AG. Dieses Mal steht eine Ausbildung am Tunnelrettungszug auf dem Programm, welcher am Hauptbahnhof Würzburg stationiert ist. Schon die Anfahrt wird zu Ausbildungszwecken genutzt: Es geht im geschlossenen Verband in Richtung Würzburg. Dort trifft man sich mit 6 weiteren THW-Helfern des Ortsverbandes Würzburg.
Harald Hausladen, Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG, schult die Helfer über die Gefahren und Verhaltensregeln im Betriebsbahnhof. Ein Gleis ist als Sicherheitsabstand mit eingeplant und gesperrt, dahinter findet der normale, rege Zugbetrieb statt. Während dem Frühstück im „Transportwagen I“ gibt Hausladen einen kurzen Überblick über die Geschichte und die Einsätze des Rettungszuges.
Gesättigt geht es für die Helfer richtig los: In Gruppen eingeteilt führt Hausladen durch den kompletten Tunnelrettungszug und beantwortet aufkommende Fragen. Teilweiße kommt den Helfern das Gerät sehr bekannt vor – ähnliche Ausstattung kennen sie von den eigenen Fahrzeugen. Vieles ist bei der Bahn nur eine Nummer größer. Vor dem „Gerätewagen“ wird zum Beispiel das hydraulische Zuggerät mit 20 Tonnen Zugkraft in Betrieb genommen. Um im Ernstfall den Einstieg in den Rettungszug zu erleichtern, wurde noch der Aufbau der Ladehilfe, eine Art mobiler Bahnsteig, geprobt.
Nachmittags stand eine Übung auf dem Plan: Rettungschere und –spreitzer wurden in Betrieb genommen, das 20-t-Zuggerät aufgebaut und ein Verletztendarsteller schonend über die Ladehilfe in den Rettungszug transportiert.
Um die Heimfahrt interessanter zu gestalten, führte die Route über Duttenbrunn, Stadelhofen und Steinfeld nach Lohr. In den engen Dorfstraßen war dies teilweise eine Herausforderung für die Kraftfahrer der Großfahrzeuge.