Sein Einsatzgebiet war das Camp Al Azraq in der jordanischen Wüste. Auf einer Fläche von 25 Quadratkilometern wächst dort eine provisorische Stadt. Aus ihrer Heimat vertrieben, mit nichts, außer den Kleidern, die sie am Leib haben, kommen die Flüchtlinge in den Camps an. Al Azraq ist ein „beliebtes“ Camp, berichtet Nätscher. Die Menschen kommen in festen Hütten unter, die ihnen Schutz vor Stürmen bieten. Es gibt zwei Schulen für 2500 schulpflichtige Kinder mit 105 Lehrern, sowie zwei Kindergärten. Es wird ein Supermarkt zur Grundversorgung auf Gutschein-Basis betrieben und im Hospital sind bereits über 120 Kinder geboren worden. Es gibt Busverbindungen innerhalb des Lagers, die es ermöglichen die großen Distanzen zu überwinden. Die Arbeit der THW-Kräfte trägt dazu bei, den vielen Flüchtlingen ein lebenswerteres Leben zu ermöglichen. Das THW ist unter anderem für die sog. WASH (Wasser, Sanitär und Hygiene) Komponente zuständig. Nätscher unterstützt zum Beispiel beim Setzen von Abwassertanks oder dem Betonieren von Abflussflächen. Auch die Schmutzwasserbeseitigung fällt in den Zuständigkeitsbereich der THW Einsatzkräfte. Gemeinsam mit den Lokale Arbeitern wurden das Drainage-Graben-System vertieft und Straßendurchlässe angepasst. Die vorhandenen Wasserentnahmestellen wurden eingefasst, damit stehendes Wasser besser abfließen kann, um Infektionsquellen zu vermeiden.
Michael Nätscher beaufsichtigte und dokumentiert die Arbeiten und war bei der Abnahme durch sas Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) beteiligt. Viele Flüchtlinge stammen aus ländlichen Regionen Syriens und haben sich Pflanzen im Camp gewünscht. Während Nätschers Einsatz fand im Camp eine vom THW initiiert Baumpflanzaktion statt, an der besonders die Kinder Spaß hatten. Sich um die Pflanzen zu kümmern gibt den Menschen ein kleines bisschen Heimat zurück.
Nätscher resümiert über seinen Einsatz, es führe ihm immer wieder vor Augen wie gut wir es doch in Deutschland haben. Er freut sich, das er durch sein Engagement einen kleinen Beitrag zur Linderung der Not der Menschen im Flüchtlingscamp leisten konnte.