Eine Stadt entsteht – THW Helferin Kathrin Hock zum Auslandseinsatz in Jordanien

Die Vereinten Nationen prognostizieren für 2014 eine Verdoppelung der Zahl der Flüchtlinge aus Syrien. Viele finden im Nachbarland Jordanien in Flüchtlingslagern zu Flucht. Seit eineinhalb Jahren wirkt das Technische Hilfswerk beim Bau und Betrieb der Lager in Jordanien mit.

Mitten in der Wüste auf einer Fläche von 25 Quadratkilometern entsteht das Lager Azraq. Es soll nach der Eröffnung ca. 100 000 Flüchtlinge aufnehmen. Unter Umständen müssen die Menschen mehrere Jahre dort leben bis sie eine Möglichkeit haben in Ihre Heimat zurück zu kehren. UN-Vertreter und Hilfsorganisationen aus aller Welt arbeiten mit Hochdruck daran die nötige Infrastruktur bereit zu stellen. Krankenhäuser, Straßen und Büros wurden gebaut. Schulen, Warehouses, Spielplätze und Polizeistationen sind so gut wie fertig. Im Auftrag des Bundesinnenministeriums ist das THW nicht nur für den Aufbau der sog. WASH Komponenten (Wasser, Abwasser, Hygienestruktur) sondern auch für deren Betrieb und Wartung zuständig. Die Lohrer THW Helferin Kathrin Hock flog am 31.12.13 nach Amman um bei der Organisation mitzuwirken. Zu Hause arbeitet Kathrin als Bankfachwirtin, im THW Ortsverband Lohr ist Sie Ausbildungsbeauftragte. Sie organisiert im OV alles rund ums Thema Ausbildung, von der Grundausbildung, Weiterbildung und nötige Qualifikationen bis hin zur Überwachung der wichtigen Gesundheitsvorsorge der Helfer.

Auch in Amman kümmert sie sich um die Belange der Helfer und örtlichen Angestellten. Sie organisiert Personalwechsel mit An- und Abreise, Visaverlängerung bis hin zum Einweisen der neu ankommenden Helfer/innen in die örtlichen Gegebenheiten. Für die sog. Locals (örtliche Arbeiter die vom THW beschäftigt werden) ist sie ebenfalls Ansprechpartner. Hock erstellt mit Ihnen die Arbeitsverträge, überprüft die nötigen Gesundheitsnachweise und macht Arbeitszeit und Urlaubsplanung. Die arabischen Namen bringen mich zum schwitzen, erzählt Kathrin Hock. Jeder hat drei Vornamen und einen Familiennamen. Eine Übersetzerin steht ihr zur Seite.

Wöchentlich ist der Safety und Security Plan zu überarbeiten und Informationen von UN und Botschaft einzupflegen. Auch für Fahrer und Fahrzeuge trägt Kathrin Verantwortung. Sie prüft Fahrtenbücher, oder Fahrzeuge auf Schäden, welche bei den Verkehrsverhältnissen häufig vorkommen, und beauftragt deren Reparaturen. Als Bankfachwirtin ist sie beim Führen der Handkasse für die Locals in ihrem Element.

Höhepunkt des Einsatzes bisher ist eine Fahrt von Amman zum Camp nach Azraq. Dieses präsentiert sich noch wie eine Geisterstadt mitten in der Wüste. Hock besichtigt mit den Kollegen die vom THW gebauten Wassertankstellen mit Entnahmestellen und die Familienplätze mit Sanitäranlagen ähnlich die eines Campingplatzes. Fast eineinhalb Stunden dauert die Umrundung des riesigen Lagers. Einige Logistische Aufgaben sind mit den im Lager tätigen THW´lern zu klären, da eine Teilübergabe des Lagers an die UNICEF ansteht und das gut vorbereitet werden muss. Der Rückweg nach Amman führt die THW Helfer vorbei an den Wüstenschlössern von Amra. Sie bekommen die Gelegenheit einen Blick auf die berühmten Wandmalereinen im Inneren zu werfen. Durch Ihre Kleidung sind sie als Hilfsorganisation erkenntlich, die Bevölkerung ist dankbar für die Hilfe die das THW leistet und begegnet den Helfern sehr gastfreundlich. Weiter geht es in Richtung Amman bei einem eindrucksvollen Sonnenuntergang in der Wüste. Ein langer, arbeits- und ereignisreicher Tag geht für die Helfer zu Ende.