Nachdem das Wasser nun langsam sinkt, ist die Einsatzmannschaft verstärkt mit Pumparbeiten beschäftigt. Für Freitag steht eine 8 stöckige Tiefgarage auf dem Programm. Die erste Meldung des Tages an die Daheimgebliebenen lautet: „08.42 Uhr Anna beginnt mit den Pumparbeiten, Wasser Marsch!“. Diese Info kommentiert ein Foto der Helferin Anna Nätscher die gerade die Pumpen einschaltet. Bevor die Mannschaft mit den Pumparbeiten beginnen kann, werden viele Meter Schlauch, unter anderem die F-Schläuche der Großpumpen, mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern, verlegt und angekuppelt. Alle Kupplungen werden mit einem Rödeldraht gesichert. Wenn dann auch noch die Stromversorgung steht, die Helfer haben die 56 KvA Netzersatzanlage des OV Lohr dabei, beginnen die Pumpen ihre Arbeit. Ist eine Einsatzstelle beendet, heißt es abkuppeln, umräumen, dazwischen noch Schlamm wegkehren, alles in die Fahrzeuge verlasten, um an der nächsten Station wieder von vorne zu beginnen. Ein Knochenjob für die zwölfköpfige Mannschaft um Zugführer Andreas Stahl. Trotz der Anstrengung ist die Stimmung bei den Helfern gut. Die Logistik und Koordination funktionieren. Abends gegen 22.00 Uhr wenn die Helfer ihre Arbeiten beendet haben werden die vom Schlamm verdreckten Einsatzanzüge abgeholt und am nächsten Morgen um 05.00 Uhr gewaschen und getrocknet wieder gebracht. Für ausreichend Verpflegung und bei dem warmen Wetter wichtige Getränke ist gesorgt.
Die THW Helfer freuen sich, angesichts der Situation der Hochwassergeschädigten, anpacken und helfen zu können. Die so oft geübten Handgriffe, die vielen Ausbildungsstunden, all das in den letzten Monaten und Jahren erlernte macht sie zu Profis für genau diese Situationen, die uns überraschen und nicht immer vorhersehbar sind.
Die THW Ausbildung setzt auf Teamfähigkeit, psychische und physische Belastbarkeit und bereitet auf überregionale Einsätze auch für mehrere Tage vor. Diese Ausbildung macht sich in der jetzigen Einsatzsituation bezahlt.
Gegen Freitagnachmittag wird der Mannschafttransportwagen des THW OV Lohr in Passau eintreffen mit dabei einige Helfer, die gerade Ihre Grundausbildung beendet haben und „alte Hasen“, die schon seit Jahrzenten mit dem THW in den Einsatz gehen. Sie lösen einen Teil der Mannschaft ab.