Improvisationstalent ist im Auslandeinsatz gefragt.

Christian Rosenberger berichtet aus Dolo Ado.

Nach der Ankunft in Äthiopien verbrachten die THW Helfer 2 Tage in der Hauptstadt Addis Abeba um Formalitäten zu erledigen und den THW Logistiker vor Ort bei der Beschaffung von Sanitärmaterial und Ersatzteilen zu unterstützen. Danach ging es mit einer Cessna 1000 km weit ins Camp Dolo Ado. Dort hatte es seit 5 Jahren nicht mehr geregnet. Bei Ankunft der Helfer setzten Regenschauer ein, die bis heute anhalten und die Versorgungslage verkomplizieren. Auf der verschlammten Landebahn können keine Flugzeuge landen.

Im Lager angekommen stellt sich Rosenberger den vielfältigen Aufgaben. Das THW betreibt die Autowerkstatt für die UN Fahrzeuge, baut Wohn- und Bürocontainer für UN-Bedienstete, einschließlich Installation von Elektro- und Wasserversorgung, wartet und repariert die Pumpgeneratoren im Wasserwerk in Dolo Ado. Es betreut die Wasser- und Stromversorgung von 5 Flüchtlingscamps rund um Dolo Ado und übernimmt die Logistik und Verwaltung des Materiallagers. Das THW ist für jegliche Technische Probleme zuständig und die Helfer haben sich mit ihrem Improvisationstalent einem sehr guten Ruf als „Mädchen für alles“ erarbeitet.  Bei seinem Einsatz in der Werkstatt versucht Christian gemeinsam mit dem Kfz-Mechaniker z.B. eine Zylinderkopfdichtung zu reparieren. In einer Deutschen Autowerkstatt würde man das Teil einfach durch ein neues ersetzten. Dies ist in Äthiopien aber nicht möglich, da keine Ersatzteile vorhanden sind. Alles muss langwierig repariert oder durch ähnliches, in diesem Fall einen umfunktionierten Tetrapack,  ersetzt werden. Auch Reifen, die aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse in großen Mengen benötigt werden sind äußerst schwer zu beschaffen. Trotz der angespannten Versorgungslage ist die Stimmung unter den  9 THW Helfern gut und harmonisch.  Sie werden zwar nicht sehr abwechslungsreich aber dafür ausreichend von Ihren „Locals“, einem Koch, zwei Reinigungsfrauen und einem Dolmetscher bekocht und versorgt. Die Sicherheitslage empfinden die Helfer als friedlich und entspannt. Sie teilen sich das Lager zusammen mit Helfern des MSB aus Schweden, Norwegen, Finnland und Mitarbeitern der UN.  Die Bevölkerung vor Ort ist freundlich , sie versuchen immer mit ein paar Worten Englisch in Kontakt zu kommen. Besonders die Kinder sind an der Arbeit der Helfer interessiert. Für Rosenberger ist der Einsatz in Äthiopien eine eindrucksvolle Erfahrung. Er freut sich sein Berufs-  und THW-Wissen einbringen zu können, um anderen zu Helfen.